Biografie

Franz Meiller absolvierte seine Ausbildung zum Diplom-Kaufmann an der LMU in München. Er arbeitet in der Franz Xaver Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik – GmbH & Co KG und ist gleichzeitig Sprecher der Gesellschafter. In der F. X. Meiller Beteiligungs-GmbH und der F. X. Meiller Gelände GmbH & Co KG ist er geschäftsführender Gesellschafter.

Seit den siebziger Jahren ist Franz Meiller künstlerisch aktiv. So hatte er in seiner Jugend einige Theaterengagements und bis heute mehrere Filmrollen. Als Theater- und Filmproduzent ist er seit 2007 tätig.

In seinen fotografischen Arbeiten untersucht Franz Meiller die Polarität zwischen Realität und Abstraktion. Außerdem arbeitet er als Theaterfotograf. 2014 gründet er die Franz Meiller Stiftung, die sich neben Spenden aus den Erlösen seiner Fotografie finanziert. 2019 produzierte er für Peter Luppa das Theaterstück „Auch Zwerge haben klein angefangen – Ihr Waldenten unseres Volkes“ (Buch und Regie Klaus Pohl), das seit der Spielzeit 2019/20 am Berliner Ensemble aufgeführt wird. Seine erste Regiearbeit realisiert Meiller 2021/22 für den Kinofilm „Eine Legende geht zu Ende“. Als Produzent und Chronist erzählt er die 62 Jahre alte Geschichte der Münchner Barlegende Roy.

Biography

Franz Meiller graduated in business administration from the LMU in Munich. He works at Franz Xaver Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik – GmbH & Co KG and is also spokesman for the shareholders. In F. X. Meiller Beteiligungs-GmbH and F. X. Meiller Gelände GmbH & Co KG, he is a managing partner.

Franz Meiller has been artistically active since the seventies. Thus, he had several theater engagements in his youth and several film roles until today. He has been active as a theater and film producer since 2007.

In his photographic works Franz Meiller explores the polarity between reality and abstraction. He also works as a theater photographer. In 2014, he founded the Franz Meiller Foundation, which is financed by the proceeds of his photography, in addition to donations. In 2019, he produced the play „Auch Zwerge haben klein angefangen – Ihr Waldenten unseres Volkes“ (written and directed by Klaus Pohl) for Peter Luppa, which has been performed at the Berliner Ensemble since the 2019/20 season. Meiller will realize his first directorial work in 2021/22 for the feature film „Eine Legende geht zu Ende“. As producer and chronicler, he tells the 62-year-old story of Munich bar legend Roy.

Filmografie als Schauspieler

  • 2007: Die Wittelsbacher
  • 2010: Wo es weh tut
  • 2013: Kaiserschmarrn
  • 2022: MONA PENNT

Filmography as actor

  • 2007: Die Wittelsbacher
  • 2010: Wo es weh tut
  • 2013: Kaiserschmarrn
  • 2022: MONA PENNT

Filmografie als Produzent

Filmography as producer

Der Chronist

Der Fotograf Franz Meiller ist ein Chronist. Nicht im lexikalischen Sinne des Wortes; sondern in der konsequenten Hingabe an eine bildnerische Erzählweise, der das Geheimnis einer sehr spezifischen Beschränkung zugrunde liegt. Meiller konzentriert sich in seinen Fotografien fast ausschließlich auf Ereignisse, die sich in seiner unmittelbaren (sprich: privaten) Nähe vollziehen und wiederholen. 

Seine Bilderserien kreisen um das Auf- und Abtauchen einer sehr überschaubaren Anzahl von Menschen. Ihnen, und der Chronik ihrer Lebensverläufe gilt seine ganze Aufmerksamkeit. Aus den Momenten, die Meiller mit diesen Menschen teilt, formt er fotografische Erzählungen über das rätselhafte Verhältnis von Wiederkehr und Veränderung. Warum begegnet man welchem Menschen an welchem Ort? Welche Personenkonstellationen bleiben konstant, welche sind fragil? Gibt es bestimmte Räume, in denen sich Rituale der Begegnung wiederholen? Gibt es Wiederholungen von emotionalen Zuständen? Mit anderen Worten: Wie sieht sie aus, die Chronik eines mitteleuropäischen Alltags und welche Menschen und Orte geben dieser Biografie ihre entscheidenden Impulse und Wendungen? 

Indem Meiller in seinen Fotografien diesen Fragen nachgeht, objektiviert er seine subjektive Empfindung von Alltag. Seine fotografischen Serien geben Auskunft über Zusammenhänge, die der persönlichen Wahrnehmung und Erfahrung zuwiderlaufen. Meiller macht sich, indem er die Umstände seiner Lebenserzählung dokumentiert, im wahrsten Sinne des Wortes, “ein Bild” von sich selbst. Und dieses “Bild” ist hybrid. Es berichtet von Regeln (Ritualen des Alltags) und Ausnahmen (Reise- und Theaterfotografie), es gibt Auskunft über die Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit alltäglichen Handelns und Erlebens. Meiller entfernt sich von sich selbst, indem er der intuitiven Wahrheit seiner Empfindungen die Wahrheit des Bildes entgegenstellt. Und genau an diesem Punkt entsteht die Faszination am künstlerischen Projekt von Franz Meiller. Indem er nichts inszeniert, berichtet er von einer Inszenierung, vor deren Konsequenzen man zurückschrecken könnte. Weil man sie nicht beherrscht.

Malte Ubenauf

 

The chronicler

The photographer Franz Meiller is a chronicler. Not in the lexical sense of the word, but in the consistent dedication to a pictorial narrative, a dedication that underscores the mystery of a very specific limitation. Meiller focuses in his photos almost exclusively on events which occur and reoccur in his immediate (private) environment.

His paintings revolve around the appearance and disappearance of a very modest number of people, people who gain his complete attention, both personally and as a chronicler of their life histories. From the moments that Meiller shares with these people, he shapes photographic stories about the mysterious relationship between return and change. Why does one encounter certain people in certain places? Which combinations of people remain constant, and which are fragile? Are there certain rooms or spaces in which rituals of encounter are repeated? Do repetitions of emotional states occur? In other words, what does a chronicle of everyday life in Central Europe look like, and what people and places give this biography its decisive impulses, twists and turns?

By pursuing these questions in his photographs, Meiller objectifies his subjective perception of everyday life. His photographic series provide information on relationships that run counter to personal perception and experience. Meiller stands out by documenting circumstances in his life story and, in the truest sense of the word, creating an „image“ of himself. And this „image“ is hybrid. It talks of norms (rituals of everyday life) and exceptions (travel and theatre photography), it provides information on the diversity and inconsistency of everyday actions and experience. Meiller estranges himself from his own person by opposing the intuitive truth of his feelings and the truth of the image, and it is precisely here that Franz Meiller’s fascination with an artistic project is born. By staging nothing, he chronicles a staging with consequences from which one might wish to shrink, because one cannot control them.

Malte Ubenauf